Artengruppen

Neben Insekten, Vögeln, Reptilien und Fledermäusen erfasse ich auch Amphibien und die Wildkatze. Fotos: s.u.

Für folgende Artengruppen biete ich Erfassungen an:

Vögel

Das futtertragende Schwarzkehlchen-Männchen kann auf eine Brut hindeuten. Foto: Dennis Krauße

Ob Mauersegler an Gebäuden, Greifvögel oder Schwarzstörche bei geplanten Windparks etc. – Vögel müssen bei vielen Vorhaben berücksichtigt werden. Neben den Vögeln, die vor Ort ihre Nistplätze haben (Brutvögel) können auch Vögel betroffen sein, die im Plangebiet rasten oder überwintern (Rastvögel) oder das Gelände nur auf dem Zug überfliegen.

Zu meinen Leistungen gehören Erfassungen aller potenziell betroffenen Vögel einschließlich schwer erfassbarer Arten in allen Lebensräumen Deutschlands:

Brutvögel

Die Erfassung der Brutvögel erfolgt durch die Revierkartierung nach den methodischen Vorgaben in Südbeck et al. (2005). Dabei werden Vögel mit Revierverhalten (z. B. Gesang, Vertreiben von Artgenossen) oder anderen Hinweisen auf eine Brut (Balz, Nistmaterial oder Futter tragende Vögel etc.) registriert. Häufig ist es erforderlich, den genauen Neststandort zu finden und seine Entfernung zum Eingriffsort zu ermitteln.

Spezialerfassungen

Haselhühner sind selten und sehr heimlich. Sie können oft nur durch Federfunde nachgewiesen werden. Foto: Steverding Artenschutz

In der Erfassung schwieriger (z. B. nachtaktiver oder besonders heimlicher Arten) verfüge ich über langjährige Erfahrung. Es sind häufig Spezialmethoden erforderlich, wie der Einsatz von Klangattrappen, die direkte Suche nach Höhlen und Nestern und die Suche nach Beuteresten, Federn und anderen Hinweisen.

  • Enten (z. B. Krick-, Knäk- und Löffelenten)

Beobachtung von Altvögeln im möglichen Bruthabitat, insbesondere einzelne Männchen und sich heimlich verhaltende Weibchen; Beobachtung Junge führender Weibchen von verstecktem Beobachtungsplatz aus

  • Schwarzstorch, Greifvögel:

Suche nach Horsten in geeigneten Baumbeständen vor Brutzeitbeginn; Beobachtung von Revierkreisen, Balz und Einflügen; Suche nach Rupfungen, Mauserfedern und Kotstellen; vorsichtige Horstkontrollen mit Spektiv

  • Rebhuhn, Wachtel, Rallen:

Dämmerungs- und Nachtkartierungen mit Klangattrappeneinsatz

  • Haselhuhn:

Kartierung mit Haselhuhnpfeife; Suche nach Kotstellen, Staubbadestellen („Huderpfannen“), Mauserfedern; Lebensraumbewertung

  • Waldschnepfe, Bekassine

Registrierung der Balz- und Revierflüge, sowie der Rufe in der Dämmerung; bei der Waldschnepfe Synchronerfassung der Revierflüge an mehreren Beobachtungspunkten

  • Uhu:

Suche nach brütenden Weibchen bzw. Nestlingen in Felsen, Steinbrüchen, Gebäuden und Greifvogelhorsten; Suche nach Rupfplätzen und Kotstellen; Verhör der Altvögel und der bettelnden Jungen in der Dämmerung und nachts

  • Eulen (außer Uhu):

Verhör der Balz- und Revierrufe und/oder der Bettelrufe der Ästlinge in der Dämmerung und nachts; Suche nach besetzten Höhlen oder Nestern; Suche nach Beuteresten, Gewöllen, Koststellen und speziell beim Sperlingskauz nach Höhlenauswurf; Prüfung auf Kleinvogelreaktion beim Sperlingskauz (Kleinvögel reagieren mit Hassverhalten auf Sperlingskauzrufe, wenn die Art ihnen bekannt ist – indirekter Vorkommensnachweis)

  • Ziegenmelker:

Dämmerungs- und Nachtkartierungen bei trocken-warmem Wetter im Frühsommer; Klangattrappeneinsatz

  • Mauersegler:

Abendzählungen an den Kolonien; Erfassung und Beobachtung baumbrütender Mauersegler

  • Eisvogel

Registrierung rufender, balzender Individuen und Paare; Kartierung der Brutröhren

  • Spechte:

Erfassung und Lebensraumbewertung aller in Deutschland brütenden Spechtarten, falls erforderlich Klangattrappeneinsatz

Rastvögel

Mein Leistungsspektrum umfasst Rastvogelerfassungen in allen relevanten Lebensräumen, insbesondere in großen Offenlandgebieten, an Gewässern, in Mooren und anderen Feuchtgebieten einschließlich Suche nach „schwierigen Arten“, z. B. Mornellregenpfeifer.

Vogelzug

Kraniche sind typische Zugvögel. Zu Zugzeiten sind manchmal zehntausende am Himmel zu sehen und ihr Trompeten-Ruf ist dann weit zu hören. Foto: Dennis Krauße

In mehreren Bundesländern wird eine Erfassung des Vogelzuges nach der Scan-Zugrouten-Methode gefordert: Ab Sonnenaufgang werden überfliegende Zugvögel bestimmt und gezählt. Die Bestimmung erfolgt anhand der Flugbilder, des Flugverhaltens und der Flugrufe. Ich verfüge über mehrjährige Erfahrung in der Anwendung dieser Methode in verschiedenen Bundesländern und Landschaftsräumen.

Funktionsraumanalysen (Raumnutzungsanalysen)

Liegt die geplante Windkraftanlage im Revier des Rotmilans? Eine Antwort darauf gibt die Funktionsraumanalyse. Foto: Dennis Krauße

Insbesondere bei Windkraftplanungen können Funktionsraumanalysen für sensible Vogelarten wie Greifvögel oder Schwarzstörche erforderlich sein. Bei einer Funktionsraumanalyse (Raumnutzungsanalyse) wird gezielt beobachtet welche Bereiche von bestimmten Vögeln wie häufig und wozu genutzt werden. Ziel ist eine genaue Einschätzung von möglichen Beeinträchtigungen und Gefahren für die betroffenen Vögel durch die Planung. Beispielsweise besteht für Rotmilane ein hohes Kollisionsrisiko mit den Rotoren, wenn Windenergieanlagen (WEA) dort errichtet werden, wo sie häufig nach Nahrung suchen. Für Schwarzstörche sind u. a. Planungen von WEA im Bereich regelmäßiger Flugstrecken zwischen Nest und Nahrungsgebiet problematisch.

Mein Leistungsspektrum umfasst Funktionsraumanalysen für Greifvögel, Störche und andere Arten. Wenn mehrere Beobachter erforderlich sind, erfolgen die Erfassungen gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern.

Reptilien

Die Mauereidechse lebt auf Felsen und an Mauern – insbesondere in Südwest-Deutschland. Foto: Peter Fuhse

Reptilien müssen bei vielen Vorhaben berücksichtigt werden, insbesondere bei der Verkehrswegeplanung. Die meisten Reptilien sind heimlich und somit schwer zu erfassen. Zu meinen Leistungen gehört die Erfassung und Lebensraumbewertung aller in NRW vorkommenden Reptilienarten:

  • Kartierungen nach Sichtbeobachtung (Eidechsen, Kreuzotter, Ringelnatter)
  • Kartierung durch künstliche Verstecke (Schlingnatter, Ringelnatter, Kreuzotter, Blindschleiche)

Amphibien

Der Kleine Wasserfrosch ist streng geschützt. Doch die optische Bestimmung von Fröschen aus der Gruppe der Grünfrösche ist oft schwierig. Foto: Steverding Artenschutz

Amphibien können bei verschiedenen Vorhaben betroffen sein. Sowohl Laichgewässer als auch Landlebensräume und Wanderwege können berührt werden. Ich führe Erfassungen und Lebensraumbewertungen aller in NRW vorkommenden Amphibienarten durch. Dabei kommen je nach Vorhaben und potenziell vorkommenden Arten verschiedene Methoden zum Einsatz:

  • Sichtbeobachtung im Laichgewässer tagsüber und nachts mit Lampe (Molche, Feuersalamanderlarven, Froschlurche)
  • Verhör von rufenden Männchen (Kreuz-, Wechsel- und Geburtshelferkröte, Grünfrösche, Moorfrosch, Laubfrosch)
  • Laichballenzählung (Frösche, insbesondere Grasfrosch)
  • Wasserfallen (Molche, Molch- und Feuersalamanderlarven, Kaulquappen von Froschlurchen)
  • Fangzaun-/Fangkreuzkartierungen (wandernde Amphibien, insbesondere zur Ermittlung von Populationsgrößen und Wanderungsverläufen)

Fledermäuse

Fledermäuse wie die Zwergfledermaus lassen sich am besten durch Ultraschall-Detektoren nachweisen. Foto: Christian Giese

Fledermäuse sind bei vielen Vorhaben neben den Vögeln die wichtigste Artengruppe. Sie müssen insbesondere bei Planungen von Windparks und Verkehrsinfrastruktur, aber auch bei Gebäudesanierungen und vielen anderen Projekten berücksichtigt werden. Zusammen mit meinen Kooperationspartnern biete ich an:

  • Detektorerfassungen (Begehungen mit Zeitdehnungs-Detektor)
  • automatische Ruferfassungen mit stationären Geräten
  • Ausflugszählungen
  • Quartierkontrollen / Gebäudekontrollen
  • Quartierpotenzialanalysen

Wildkatze

In den Mittelgebirgen des südlichen und östlichen NRWs sowie in den angrenzenden Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen ist die Wildkatze in waldreichen Regionen recht weit verbreitet. Die streng geschützte Art muss hier bei vielen Vorhaben berücksichtigt werden.

Trotz ihrer versteckten Lebensweise lassen sich Wildkatzen relativ gut erfassen: Wie auch Hauskatzen können Wildkatzen durch Baldrian angelockt werden: Man schlägt eine raue Holzlatte in den Boden ein und besprüht sie mit Baldriantinktur („Lockstock“). Die sich daran reibende Katze hinterlässt Haare, die man zur DNA-Probe in ein Labor schickt. Dort können Wild- und Hauskatze sicher unterschieden werden; bei guten Proben sind eine Geschlechtsbestimmung und eine individuelle Erkennung der Tiere möglich.

Durch mehrjährige Erfahrung in Rheinland-Pfalz bin ich sowohl mit der Wildkatze als auch mit der Durchführung der Lockstock-Methode vertraut. Neben der Erfassung führe ich auch Lebensraumbewertungen für die Wildkatze durch.

Insekten

Die Italienische Schönschrecke ist eine der wenigen Heuschrecken, die nicht rufen. Der Erfasser ist auf ihre direkte Beobachtung angewiesen. Foto: Marianne Harborg

Auch verschiedene Insekten können bei Artenschutzprüfungen eine Rolle spielen. Einige Tagfalter-, Libellen- und Käferarten sind nach Anhang IV der FFH-Richtlinie streng geschützt. Heuschrecken werden bei naturschutzfachlichen Bewertungen von Gebieten (z. B. beim Schutzgebietsmonitoring) herangezogen.

Mein Leistungsspektrum umfasst die folgenden Insektenerfassungen:

  • Tagfalter: Erfassung der Imagines (fertig entwickelte Tiere) und der Präimaginalstadien (Eier. Raupen, Puppen), Erfassung von Futterpflanzen, Lebensraumbewertungen
  • Libellen: Erfassung der Imagines und der Exuvien (Larvenhüllen)
  • Heuschrecken: Erfassung rufender Männchen, Keschern, Abklopfen, Fangquadrate
  • Laufkäfer: Einsatz von Bodenfallen